Warum wünschen sich ein Mann und eine Frau, wenn sie in einer guten Beziehung leben, eigentlich ein Kind?
Die natürliche Antwort lautet: Um das Leben weiter zu geben. Dann ist das Kind da. Manchmal vergessen die Eltern dann, dass sie ausser Vater und Mutter auch noch Mann und Frau sind. Und so bleibt das Liebesleben auf der Strecke.
Und wie fühlt sich das Kind in dieser Situation? Natürlich geben sich die Eltern alle erdenkliche Mühe, dass das Kind von dem Beziehungs-Chaos, das mittlerweile entsteht, nichts mitbekommt. Aber Kinder haben wesentlich sensiblere Antennen als wir Erwachsene auch nur ahnen.
Das Kind steht zwischen den Fronten. Es versucht, es Vater und Mutter recht zu machen. Es hat Angst, dass es sich ent-scheiden muss. Es fühlt sich hin- und her-gerissen … und letztendlich zer-rissen.
Vielleicht kennen Sie ja auch die Auffassung so manches Elternpaares: unsere Kinder haben uns verbunden. Ja es stimmt, wenn die Eltern-Ebene gemeint ist. Aber auf der Paar-Ebene können Kinder nicht ver-binden! Diese Last kann ein Kind nicht tragen. Wenn ein Ehepaar nur deshalb zusammen bleibt, weil es gemeinsame Kinder hat und die Fassade gewahrt bleiben soll, dann bringen hier die Kinder das Opfer.
Dies alles wird immer wieder bei Aufstellungen sichtbar. Und der Heilungsprozess für die Seele geht über viele Stufen und durch verschiedene Ebenen.