Beim Wandern fragte mich mein Mann einmal: Was ist eigentlich schöner für dich, der Aufstieg oder der Abstieg? Und es fiel mir nicht leicht, das zu beantworten.
Der Aufstieg – das Neue erkunden, einen Weg vielleicht zum ersten Mal gehen. Manchmal anstrengend, mit Nervenkitzel, fordert Kraft, Konzentration. Aber auch das Ziel näher kommen sehen. Sich ruhig und konsequent dem Ziel zubewegen. Den einmal gewählten Weg gehen, zum Gipfel, zum Ziel.
Der Abstieg – der Weg zurück zum Ausgangspunkt. Aber bin ich noch der/ die Gleiche wie vorher? Natürlich bin ich um ein paar Stunden älter geworden. Doch da ist noch mehr. Wie viele neue Eindrücke, neue Erfahrungen habe ich gewonnen. Was damit anfangen? Und auch der Rückweg hat seine schönen Seiten. Weniger körperliche Anstrengung. Doch nur streckenweise mit weniger Konzentration. Dafür Ruhe, Gelassenheit. Die Schönheit der Natur und die Anstrengung des Aufstiegs wandeln sich und entfalten ihre Wirkung und positiven Energien.
Jeder Tag verläuft so, vom Morgen über den Mittag zum Abend. Situationen laufen nach genau diesem Schema ab. Krisen-bewältigung. Unser Leben, die Kindheit – die Lebensmitte – das Alter.