Die Angst ist ein Gefühl. Oder was sonst? Und Gefühle haben Aufgaben. Durch unsere Gefühle werden wir zu Handlungen veranlasst bzw. wir unterlassen etwas.
Die Frage ist nur: in welchem Zusammenhang machen Gefühle Sinn? Ist es sinnvoll, beim Anblick einer kleinen Maus schreiend das Weite zu suchen? Wohl eher nicht. Anders ist es, wenn ein völlig Untrainierter aufgefordert werden würde, mit Skiern die Streif in Kitzbühl runter zu sausen. Hätte er davor keine Angst, wäre mit seinen Gefühlen auch etwas nicht in Ordnung.
Und so könnten Sie immer beim Auftreten von unangenehmen Gefühlen kurz inne halten und überlegen: ist dieses Gefühl hier angebracht? Manchmal verschaffen sich Menschen enormen Stress, indem sie Gefühle leugnen. Das bedeutet: in diesem Moment ver-leugne ich mich selbst.
Es ist immer ratsam und sehr wirkungsvoll, seine Gefühle erst einmal wahrzunehmen. Bewusst wahrnehmen: was fühle ich gerade und das im Zusammenhang mit dem, was da geschieht, was ich höre oder sehe. Im Alltag haben Gefühle aber oft keinen Platz, es ist keine Zeit dafür. Oder es ist unangenehm, Gefühle zu zeigen, nicht männlich, der Situation nicht angepasst, … Dann nehmen Sie sich baldmöglichst Zeit, um die Situation in Gedanken noch einmal zu erleben. Was war da, was mir Angst machte, mich traurig oder wütend stimmte?
Lernen Sie sich selbst kennen, um ruhig und gefestigt durch’s Leben zu gehen.