Aus der systemischen Arbeit kenne ich die immer wieder auftauchenden falschen Vorstellungen, denen Kinder erliegen.
Schlüpfen Sie doch einmal in die Rolle eines Klein-Kindes. Sie wären doch aufgeschmissen ohne Mama oder Papa. Wie denkt also ein Kind, wenn es den Eltern nicht gut geht? Es versucht zu helfen.
Und wie? Indem es seine eigenen Bedürfnisse zurück nimmt, unterdrückt. Nicht auffällt, „lieb“ ist, versucht die Gedanken der Erwachsenen zu lesen und deren ausgesprochene oder auch unausgesprochene Wünsche zu erfüllen.
Somit verlernt diese kleine Person das zu leben, was uns allen in die Wiege gelegt ist: sich selbst anzunehmen und sich in erster Linie nach den eigenen Bedürfnissen zu richten.
Verstehen Sie mich bitte nicht falsch. Ich will keiner Mutter, keinem Vater oder auch anderen Erziehern unterstellen, dass dieses Verhalten den Kindern gegenüber absichtlich schädigend geschieht. Aber es ist geschehen und geschieht weiter.
Was sollen wir als Eltern und Erzieher also tun? Hinterfragen. Und zwar das, was wir vom Kind erwarten und warum wir es erwarten. Was hat das mit uns/mit mir zu tun?